Wardriving (WLANs aufspüren) und Piggybacking (das heimliche Mitbenutzen fremder Access-Points) werden immer beliebter, vor allem bei männlichen Jugendlichen. Jedoch ist vor allem das Piggybacking in einigen Ländern verboten. Ein 16-jähriger Junge aus Lincolnshire in England musste dies nun schmerzlich erfahren.
Er hatte angeblich das WLAN Netz seines Nachbarn mitbenutzt, der sich daraufhin über eine zu langsame Verbindung beschwerte. Wenige Tage klingelte dann die Polizei bei dem Jungen und nahm ihn mit aufs Revier wo er 3 Stunden lang verhört wurde. Erst als sein Vater einschritt wurde das Verhör abgebrochen.
Zehn Tage später ließ man der Familie des Jugendlichen einen Brief zukommen, in dem es hieß, die ursprünglich vorgesehene Kaution sei aufgehoben und es werde keine weiteren rechtlichen Konsequenzen geben. Eine sehr merkwürdige Gegebenheit, die auch der Vater nicht so einfach hinnehmen wollte. Er reichte Beschwerde ein, sein Sohn wurde ohne jegliche Rechtsgrundlage verhört, so der Vater.
Nach Angaben des technisch wenig versierten Jungen habe er sich einfach beim Einwählen in das WLAn verklickt. Das ungeschützte Netz des Nachbarn sei so nur ausversehen benutzt worden. Durch die fehlende Verschlüsselung viel dieser Fehler auch nicht weiter auf.
Dagegen steht die Aussage eines Freunds des Nachbarn, dieser behauptet der Junge habe das Netz „gehackt“ und dann die Verschlüsselung entfernt. Jedoch wenig glaubhaft bei einem nicht umbedingt technikbegabten Menschen…
Sich versehentlich mit dem falschen WLAN zu verbinden ist auch in England keine Straftat. Daher wird er wohl straffrei davonkommen. Jedoch bleibt für mich die große Frage nach der Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes. Mittlerweile denke ich ist England zu einem Land geworden welches gegen zu viel, zu streng vorgeht. Aber das sei mal so in den Raum gestellt.