
Das Internet* Protokoll Version 6 (IPv6) bildet das Nachfolgeprotokoll des derzeitig überwiegend verwendeten Protokolls IPv4. IPv6 wurde bereits Anfang 1995 entwickelt, weil damals schon absehbar war, dass der durch den aktuellen Standard Ipv4 gebotene Adressraum knapp wird.
340 Sextillionen Adressen mit IPv6
Besonders in der Anfangszeit des Internets wurden großzügige Adressblöcke des IPv4 Protokolls an Unternehmen* verteilt, die jetzt nicht mehr ohne weiteres zurückgefordert werden können. Dadurch verknappte sich die Anzahl der IPv4 Adressen zunehmend. Mit dem Nachfolgeprotokoll IPv6 hingegen ist es jedoch möglich, ungefähr 340 Sextillionen Adressen zu verteilen. Diese Anzahl reicht aus, um Gerät auf der Welt mit einer eigenen IP-Adresse zu versorgen.
Welche Vorteile bringt IPv6?
Fälschlicherweise wird das IPv6 Protokoll als IPv4 nur mit längeren Adressen bezeichnet. Denn das IPv6 Protokoll besitzt eine Vielzahl neuer Funktionen, wodurch sich Erfahrungen mit dem IPv4 Protokoll nicht ohne weiteres auf den neuen Standard übertragen lassen.
Die Vorteile von IPv6:
- Größerer Adressraum abbildbar aufgrund längerer Adressen
- Autokonfiguration der IPv6 Adresse
- Multicast durch spezielle Adressen
- Datenpakete bis zu 4 Gigabyte
- Schnelleres Routing*
Datenschützer bemängeln IPv6
Durch die dauerhafte Zuweisung einer IP-Adresse mit IPv6 ist es möglich, ein vernetztes Gerät genau zu identifizieren. Dabei ist in Deutschland nach wie vor umstritten, ob eine IP-Adresse im Sinne des deutschen Datenschutzrechts zu den personenbezogenen Daten gehört. Wenn ja, wäre diese als besonders schützenswert zu betrachten. Bisher erhalten Nutzer von ihren Providern durch das System der dynamischen IP-Vergabe bei jeder Einwahl ins Netz eine neue IP-Adresse.
Bei der statischen Vergabe hingegen können Nutzer selbst Jahre später noch identifiziert werden und zudem alle bis dahin besuchten Internetseiten abgerufen werden. Dadurch könnten umfassende Nutzerprofile erstellt werden. Eine heikle Sache, angesichts der kritischen Vorgehensweisen der Geheimdienste in jüngster Zeit. Datenschützer wollen Provider daher per Gesetz dazu verpflichten, auch unter IPv6 dynamische Adressen an Nutzer zu vergeben.
Wo gibt es Probleme bei der Umstellung auf IPv6?
Schon im Jahr 2012 forderten die Internet Society Hersteller und Provider dazu auf, die Unterstützung für IPv6 nicht mehr nur als Option zu betrachten. Dabei ist die Umstellung auf IPv6 keine leichte Aufgabe. Vor allem auf DNS-Servern gibt es zahlreiche Probleme, diese auf das neue Protokoll vorzubereiten. Hinzu kommt, dass innerhalb der Übergangszeit auf IPv6 das Vorgängerprotokoll IPv4 weiterhin unterstützt werden muss.
Für Provider bedeutet die Umstellung ein enorm hoher Aufwand, müssen sie doch ihre Infrastruktur vollständig auf das neue Protokoll vorbereiten. Dabei besteht für sie das Wagnis, bei Tausenden ihrer Kunden Netzabbrüche oder gar Totalausfälle zu riskieren. Andererseits sind Provider quasi gezwungen, das neue Protokoll zu implementieren, um weiterhin im Wettbewerb Schritt zu halten.
Umstellung auf IPv6 wurde jahrelang vor sich hergeschoben
Hardwarehersteller und Provider zögerten viele Jahre lang vor der Einführung des neuen Protokolls und gaben sich gegenseitig die Schuld an einer fehlenden Umsetzung. Die Provider behaupteten, dass es an passender Hardware mangeln würde und die Hersteller bemängelten die geringe Nachfrage seitens der Provider.
Multihoming findet bisher kaum Berücksichtigung
Beim Multihoming kommen mehrere Plattformen parallel zum Einsatz. Beispielsweise wenn in einem Haushalt mehrere Spielkonsolen oder Smart TV´s benutzt werden. Es wird insbesondere dann notwendig, wenn konkurrierende Plattformen zwar inkompatibel sind, jedoch Nutzen aus ihrer Verwendung gezogen werden kann. Experten* kritisieren eine bisher unzureichende Beachtung von Multihoming bei der Umstellung auf IPv6. Speziell bei der Identifikation der einzelnen Schnittstellen anstelle von Hosts durch IP-Adressen treten immer noch zahlreiche Effizienzschwierigkeiten beim Routing auf.
Autorenprofil:
Savecall telecommunication consulting GmbH
Frank Frommknecht
Position: Key Account Consultant
Webseite: www.savecall.de
Kontakt: kontakt@savecall.de
Bezüglich des Datenschutzes, würde ich dem Seo Consultant empfehlensich einmal einschlägige Quellen durchzulesen wie Heise.de und auch die CCC Resourcen. Wer hier immer noch Panikmache verbreitet ist nicht auf dem neusten Stand der Technik und hat die IP Möglichkeiten von IPv6 nicht verstanden.
gerade im Bereich Datenschutz bietet IPv6 wesentlich bessere Schutzfunktionen als IPv4. Nicht umsonst haben sämtliche CCC nahe Hackerspaces schon seit Jahren auf IPv6 umgestellt.