Während die Performance von Windows 8 gegenüber Windows 7 deutlich zugelegt hat und nun sogar auch auf vielen älteren Rechnern läuft, ist das neue Design der „Metro“-Oberfläche mit den Tiles für viele Nutzer teilweise noch gewöhnungsbedürftig – wobei der alte Desktop auch weiterhin zur Verfügung steht. Dieser ist allerdings etwas in den Hintergrund gerückt und nur über die Metro-Oberfläche zu erreichen. Während sich viele Privatanwender inzwischen mit Metro angefreundet und dessen Vorteile in Bezug auf Touch- und Mobile-Nutzung erkannt haben, wünschen sich vor allem Businesskunden einen direkten Start auf den Desktop wie bei Windows 7 – ohne den Umweg über Metro, denn Touch und Mobile spielt im Geschäftsbereich kaum eine Rolle.
Jetzt wo Windows 8.1, auch unter Codename „Blue“ bekannt, angekündigt ist, stellt sich die Frage: Wird Windows 8.1 das neue Windows 7 für Businesskunden? Wird Windows 8.1 die kleinen Mängel und fehlenden Features von Windows 8 wettmachen und nun alle Nutzer von seinen vorhandenen Qualitäten überzeugen?
Die ersten Gerüchte und Leaks lassen hoffen!
Eine Untersuchung des Codes der „twinui.dll“ Datei in der frühen geleakten Vorabversion Build 9364 lässt darauf schließen, dass es möglich sei bei dieser neuen Version des Microsoft Betriebssystems direkt auf den Desktop zu booten. Die User der Internetseite MicrosoftPortal.net sind auf die Codezeile „CanSuppressStartScreen“ gestoßen (was so viel bedeutet wie „kann Startscreen unterdrücken“), was darauf hindeuten könnte, dass Microsoft eine Boot-to-Desktop Option mindestens in Erwägung ziehen könnte.
Eine Insiderquelle bestätigte das Gerücht indem sie dem Internet* Tech-Portal The Verge anvertraute dass Microsoft zur Zeit Builds testet, die diese Boot-to-Desktop Option ermöglichen. Laut Quelle ist diese Option standardmäßig deaktiviert, wobei Nutzer die Funktion einfach aktivieren können sofern Nutzer beim Booten keine Metro-Oberfläche sehen möchten. Es sei jedoch sehr unwahrscheinlich, dass Microsoft sich entscheiden wird komplett zu dem traditionellen Design zurückzukehren. Dies ist auch grundsätzlich richtig, denn der Trend geht aktuell immer weiter in Richtung Touch- und Mobile-Nutzung.
Laut The Verge enthält der neueste Leak, Build 9369, zwar einige Tweaks und Optimierungen zu dem letzten Build (9364), weist aber keine signifikanten Veränderungen auf. Microsoft scheint daran zu arbeiten das Multitasking-Interface für mehrere gleichzeitige „Metro-style“ Apps zu optimieren. Die Boot-to-Desktop und Startmenü-Optionen sind jedoch in diesem Build noch nicht vorhanden.
Was diesen Build noch auszeichnet ist eine neue mit dem SkyDrive-Logo versehene „Files“ App, womit man lokale sowie auf SkyDrive gelagerte Dateien managen kann. Wobei noch nicht ganz klar ist, ob es sich um das Resultat von Microsofts kontinuierlichen SkyDrive Integrationsmaßnahmen handelt oder ob es einen separaten „Metro“ File Explorer darstellt. Diese App verfügt über ein touch-freundliches Interface obwohl Microsoft bei diesem Build darauf achtet, es auch für Keyboard- und Mouse-User angenehmer zu gestalten. Es soll auf der linken Seite des Startscreens einen neuen App Button geben der schnellen Zugriff zu einer App-Liste ermöglicht. Ein neuer Filter erlaubt Usern auch nach „most used“ (meistgenutzten) Apps zu sortieren und eine neue Suchfunktion erlaubt nun ebenfalls ein vereinfachtes und besseres Navigieren* der Apps.
Lockscreen Zugriff auf die Kamera wurde zuvor bereits entdeckt und die UI scheint in Build 9369 zu funktionieren sodass Usern nun per Drag auf der Lockscreen schneller Zugriff auf die Kamera ermöglicht wird. ReFS (Resilient File System*) Client Support scheint in diesem neuesten Build auch vorhanden zu sein, was darauf schließen könnte, dass Microsoft sich darauf vorbereitet das neue Dateisystem in der endgültigen Version von Windows 8.1 zu integrieren.
Im Großen und Ganzen weist der neueste geleakte Build keine weiteren großen Überraschungen auf. Offizielle Informationen gibt es voraussichtlich im Juni, wenn Microsoft im Rahmen der Entwicklerkonferenz BUILD 2013 die öffentliche Testversion „Blue Preview“ präsentiert.
Wer sich bis dahin genauer informieren möchte, um sich eine Meinung zu bilden ob Windows 8.1 eine private oder geschäftliche Option darstellt, sollte sich gegebenenfalls an einen Experten* wenden. Bei “Wer liefert was“ findet man zahlreiche Lieferanten und Dienstleister von Betriebssystemen die Nutzer fachkundig beraten können.