Arbeitsspeicher der vierten Generation: DDR4

Wissen Sie, in welcher Art von Speicher das von Ihnen gerade genutzte Gerät diese Website zwischenspeichert? Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um DDR-SDRAM, denn längst hat sich die sogenannte DDR-Technik (“double data rate“) als Standard etabliert und konkurrierende Systeme wie SD (“single data“) oder Rambus aus dem Markt weitgehend verdrängt. Der Speicherstandard steckt übrigens nicht nur im Rechner* am Arbeitsplatz, sondern DDR-SDRAM finden Sie auch in Kfz und in der Netzwerk*- und Kommunikationstechnik; darüber hinaus kommt DDR-SDRAM-Arbeitsspeicher auch in der Unterhaltungselektronik und in medizinischen Apparaten zum Einsatz.

DDR4: Weiterentwicklung des gängigsten Arbeitsspeichers

Der 2007 in Form von Motherboards in den Markt eingeführte DDR3-Speicher verarbeitet Daten mit einer Geschwindigkeit von 8500 Megabyte pro Sekunde. Aber der Nachfolger DDR4-SDRAM steht bereits in den Startlöchern, und bis zum Jahr 2015 soll er einen Marktanteil von mindestens 50 Prozent erreichen. Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass der Marktanteil von DDR4 frühestens 2016 über dem von DDR3 liegen dürfte.

DDR4: nicht kompatibel mit AMD und Intel

Die DDR4 Spezifikationen stehen zwar bereits seit dem Herbst des vergangenen Jahres fest, aber es dürfte noch eine ganze Weile dauern, bis sich der neue Speichertyp wirklich beim Endverbraucher durchsetzt. Der Grund: Weder die aktuellen Plattformen von AMD noch von Intel unterstützen den neuen DDR4-Standard. Derzeit experimentieren die Speicherhersteller Micron und Samsung* mit DDR4; Intel wird die neue Technik zunächst wahrscheinlich nur für seine kürzlich vorgestellte Server-Plattform Haswell-EP nutzen. Mit den entsprechenden Prozessoren ist aber wohl nicht vor Ende 2014 zu rechnen.

DDR4: höhere Taktraten, aber keine Geschwindigkeitsverdopplung

Was aber bringt der neue DDR4-Standard wirklich? Rein äußerlich bleibt schon mal alles beim Alten – für Desktop-PCs präsentiert sich auch der neue DDR4-Arbeitsspeicher in der bewährten Riegelform („DIMM“), für Laptops* kommt der neue Speicher in Form der kompakteren SO-DIMM-Module daher. Der Wechsel zu DDR4 geht allerdings nicht mit der für die Einführung früherer DDR-Generationen typischen Verdopplung der Geschwindigkeit einher, denn genau wie DDR3-SDRAM wird auch DDR4 mit achtfachem Prefetching betrieben. Ziel sind vielmehr höhere Datentransferraten und eine geringere Leistungsaufnahme – statt mit 1,5 Volt Spannung, wie sie für DDR3-SDRAM erforderlich sind, werden sich die neuen DDR4-Chips mit 1,2 Volt Spannung betreiben lassen. Inwieweit der Wechsel zur vierten DDR-Speichergeneration wirklich einen echten Gewinn darstellt, bleibt deshalb fraglich, zumal DDR4-Speicher bei Markteinführung erst einmal teurer sein dürfte als der derzeitige Standard DDR3. Es bleibt also abzuwarten, ob Speicherriegel mit DDR4-SDRAM einen ähnlich erfolgreichen Siegeszug antreten wie ihre Vorgänger. Eine Auswahl aller gängigen Arbeitsspeicher findet man zum Beispiel bei speichermarkt.de.

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